Bußgeldbescheid erhalten – was jetzt? So reagieren Sie richtig

Ein Bußgeldbescheid flattert ins Haus – und plötzlich stehen viele Fragen im Raum: Muss ich zahlen? Kann ich Einspruch einlegen? Habe ich etwas übersehen? In diesem Beitrag erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie richtig auf einen Bußgeldbescheid reagieren – und welche Fehler Sie vermeiden sollten.


Was ist ein Bußgeldbescheid überhaupt?

Ein Bußgeldbescheid ist ein amtliches Schreiben der Bußgeldstelle, mit dem Ihnen eine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen wird – zum Beispiel wegen zu schnellen Fahrens, Missachtung einer roten Ampel oder wegen eines Handyverstoßes am Steuer.


Inhalt des Bescheids

Ein Bußgeldbescheid enthält unter anderem:

  • Angaben zur Person
  • Tatvorwurf (mit Datum, Uhrzeit, Ort)
  • Höhe des Bußgelds
  • Eventuelle Punkte in Flensburg
  • Hinweis auf ein mögliches Fahrverbot
  • Frist zur Zahlung oder zum Einspruch

Fristen beachten: Jetzt zählt jede Minute

Ab Zustellung des Bußgeldbescheids haben Sie nur 14 Tage Zeit, um Einspruch einzulegen. Wird diese Frist verpasst, wird der Bescheid rechtskräftig – und dann ist in der Regel kein Widerspruch mehr möglich.


Wie sollten Sie jetzt reagieren?

Je nach Situation gibt es unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten. Hier die wichtigsten Schritte im Überblick:

1. Bescheid prüfen

Lesen Sie den Bescheid sorgfältig. Achten Sie auf:

  • Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben
  • Widersprüche oder Unklarheiten im Sachverhalt
  • Beweismittel wie Fotos oder Messprotokolle

2. Nicht vorschnell zahlen

Auch wenn die Zahlung bequem per Überweisung möglich ist: Wer zahlt, akzeptiert damit den Bußgeldbescheid. Wenn Sie Zweifel haben, lassen Sie den Fall prüfen, bevor Sie Geld überweisen.

3. Einspruch einlegen

Der Einspruch kann formlos erfolgen – zum Beispiel per Brief oder Fax an die zuständige Behörde. Wichtig:

  • Der Einspruch muss schriftlich erfolgen
  • Innerhalb von 14 Tagen
  • Es genügt zunächst ein einfacher Satz wie: „Hiermit lege ich Einspruch gegen den Bußgeldbescheid vom [Datum] ein.“

4. Anwalt einschalten (optional, aber empfohlen)

Gerade bei höheren Bußgeldern, drohendem Fahrverbot oder Punkten in Flensburg kann ein Fachanwalt für Verkehrsrecht sinnvoll sein. Er prüft die Erfolgsaussichten und kann Akteneinsicht beantragen – ein entscheidender Vorteil.


Häufige Fehler bei Bußgeldbescheiden

Frist versäumt

Nach 14 Tagen ist der Zug oft abgefahren – ein rechtzeitiger Einspruch ist das A und O.

Unüberlegtes Geständnis

Telefonate mit der Behörde oder schriftliche Erklärungen können als Schuldeingeständnis gewertet werden.

Keine Akteneinsicht

Ohne Akteneinsicht fehlen wichtige Informationen zur Verteidigung. Diese ist nur über einen Anwalt möglich.


Wann lohnt sich ein Einspruch?

Ein Einspruch lohnt sich besonders, wenn:

  • Zweifel an der Messung bestehen
  • das Kennzeichen falsch ist
  • der Fahrer nicht erkennbar ist
  • die Tat gar nicht von Ihnen begangen wurde

Auch formale Fehler im Bußgeldbescheid (z. B. falsches Datum, fehlerhafte Angaben) können zur Einstellung des Verfahrens führen.


Fazit: Ruhe bewahren, Fristen einhalten, prüfen lassen

Ein Bußgeldbescheid ist unangenehm, aber kein Grund zur Panik. Wer richtig reagiert, kann Kosten und Konsequenzen oft vermeiden oder zumindest abmildern. Wichtig ist: Nicht untätig bleiben und die 14-Tage-Frist im Blick behalten!